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Schlagwort: close reading
Beschreibung: (engl.: textnahe Lektüre) Unter ‚close reading’ versteht man ein Analyse- und Interpretationsverfahren (vgl. Interpretation), das von I. A. Richards und seinem Schüler William Empson eingeführt und im New Criticism weiterentwickelt wurde. Kennzeichnend für diese Analysetechnik ist die Konzentration auf das Werk als autonomes ästhetisches Gebilde. Das Ziel besteht darin, die Syntax und Struktur des zu analysierenden Texts, die Bedeutung der in ihm vorkommenden Wörter und Sätze und ihre Beziehungen zueinander präzise zu beschreiben. Eine Berücksichtigung der Bedeutungsintentionen (vgl. Intention) des Autors oder der Wirkung des Textes auf einen Leser ist nicht zulässig (vgl. intentional fallacy und affective fallacy). Oft wird behauptet, im Rahmen eines close reading müssten sämtliche Faktoren des Entstehungskontextes (vgl. Kontext) ausgeblendet werden, dies ist jedoch insofern falsch, als zumindest der verwendete Sprachcode über Verfasser und Entstehungszeitpunkt des Textes identifiziert wird.
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